Staatssekretär Kelber in Bamberg und Forchheim

Hohen Besuch aus dem Bundesjustizministerium haben kürzlich Bamberger Gymnasiasten empfangen. Die Klassen 9a und 9b des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums diskutierten mit Ulrich Kelber (SPD), dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, über Gefahren im Internet, über zu sorglosen Umgang mit Apps, Soziale Medien und wie man sich vor Betrügern im Netz schützen kann. Schulleiter Markus Knebel begrüßte Kelber, der in Bamberg geboren ist und hier auch zur Schule ging. Der Besuch kam auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz (SPD) und des Elternbeirates zustande.

Big Data und Apps, Gefahren im Netz

„Wer nutzt Facebook, Snapchat, Youtube, Google, Whatsapp?“, wollte Kelber von den Jugendlichen wissen, bevor er auf den Wert der so gewonnen Daten einging. Denn darum geht  es nach Angabe von Ulrich Kelber allen diesen Internetkonzernen: Big Data. „Mit diesen Daten kann man Handlungen vorhersagen“, warnte Kelber die Neuntklässler vor allzu leichtfertigem Umgang ihrer persönlichen Daten. Bewegungs- und Profildaten sind eine gefragte Ware, Versicherungen, Banken, Industriebetriebe würden solche Informationen nutzen, um Produkte und Dienstleistungen immer passgenauer anbieten zu können – was auf den ersten Blick verlockend gut klingt, aber auch eine Gefahr für Rechtsstaat und Demokratie bedeuten kann. Der Diplom-Informatiker Kelber nutzt selbst kein WhatsApp, sondern alternative Messenger Dienste, die weniger Daten von ihren Nutzern abschöpfen.

„Unsere Schutzmechanismen aus der analogen Welt greifen im Internet oft nicht mehr“, berichtete er. Hier arbeite das Justizministerium mit der EU an mehr Datenschutz. „Facebook und Co. müssen sich dann dem EU Recht unterwerfen, wenn sie in der EU Geschäfte machen wollen“, bisher gilt für diese Konzerne das wesentlich laxere U.S. Recht, berichtete der Staatssekretär.

Verbraucherschutz bei Internetgeschäften und Krediten

Nach dem Besuch der Schulklassen diskutierten Andreas Schwarz und Ulrich Kelber in der Bamberger Verbraucherberatung mit Beraterinnen und einer Kundin. „Hier sehe ich den Freistaat in der Pflicht, die Verbraucherzentralen für ihren wichtigen Dienst finanziell besser auszustatten“, forderte Schwarz. Der Bedarf an Beratung für Verbraucher steigt. Immer häufiger laufen bei der Bamberger Verbraucherberatung Beschwerden auf, die mit fragwürdigen Internetgeschäften zu tun hätten.

Für die Bundespolitiker ging es danach noch zu einem Gespräch bei der Sparkasse Forchheim, um über geltenden die Wohnimmobilien Kreditrichtlinie zu diskutieren. „Verbraucherschutz steht bei uns ganz vorne auf der Agenda“, so Schwarz. Bei der Fülle an verfügbaren Informationen und immer komplexeren Geschäftsstrukturen werde detaillierte Beratung für Verbraucher immer wichtiger.

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Zu Gesprächen über die Kreditvergabe Richtlinie bei der Sparkasse Forchheim
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In der Diskussion mit Neuntklässlern in Bamberg

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