Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Frauen in Pflegeberufen

In Deutschland sind die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern besonders hoch. Rund 22 Prozent weniger verdienen Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, heißt es nach Informationen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

„Wir arbeiten daran, diese Lohn-Lücke möglichst schnell zu schließen“, betont der Bamberg-Forchheimer Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz (SPD).

Vor allem in Pflegeberufen und in der Kinderbetreuung, in denen viele Frauen arbeiten, werden Engagement und Qualifizierung zu wenig gewürdigt, beklagte Schwarz. Im Bamberger Rathaus beschäftigt sich bis zum Equal Pay Day am 19. März eigens eine Ausstellung mit der Situation von Frauen in Sorgeberufen. „Das sind Berufe mit Zukunft und dabei gilt leider noch immer, dass es für viel Dienst wenig Verdienst gibt.“ Hier setzt das geplante Lohngleichheitsgesetz an, das vom Familienministerium erarbeitet wird, berichtete Schwarz.

„Das Problem ist erkannt; dass Frauen selbst bei gleicher Qualifikation weniger verdienen, ist empirisch bewiesen. Im Koalitionsvertrag ist daher vereinbart, dass die Regierung die sogenannte Entgelt-Ungleichheit beseitigen will. Das Gesetz zur Lohngleichheit wird kommen“, sagte Schwarz.

Am 19. März ist „Equal Pay Day“

Der „Equal Pay Day“ am 19. März markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während ihre männlichen Kollegen bereits das ganze Jahr für ihre Arbeit entlohnt werden. Diese bestehende Lohnlücke hat auch schwerwiegende Auswirkungen auf die spätere Rente von Frauen. Zudem arbeiten viele Frauen nach wie vor in Teilzeitjobs und im Niedriglohnsektor. Dadurch droht ihnen später Altersarmut.

Oft seien althergebrachte Verhaltensmuster in Betrieben Schuld an der ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen. Das Lohngleichheitsgesetz soll auch strukturelle Ursachen von ungleicher Bezahlung, die es selbst innerhalb von Tarifverträgen gibt, erkennen helfen und beseitigen, berichtete Schwarz. Außerdem soll in Betrieben ein Auskunftsrecht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingeführt werden und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen insgesamt gefördert werden.

Darüber hinaus fördert das Familienministerium zahlreiche Initiativen, die arbeitende Frauen auf dem stärken, etwa beim Wiedereinstieg nach einer Kinderpause oder zu mehr Teilhabe von Frauen an Führungspositionen.

„Der von der SPD-Bundestagsfraktion durchgesetzte Mindestlohn hat bereits dazu geführt, dass die vielen im Niedriglohnsektor beschäftigten Frauen mehr Geld im Geldbeutel haben. Mit dem Lohngleichheitsgesetz, das Bundesfamilienministerin Schwesig einbringen wird, vollziehen wir einen weiteren Schritt zur Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen“, unterstrich der SPD-Politiker.

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